Verlässliche Zahlen zu Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung sind nur schwer zu erhalten, da die Datenlage in Deutschland noch sehr lückenhaft ist.
Für Deutschland werden Fälle von Menschenhandel durch das jährlich erscheinende Bundeslagebild Menschenhandel des Bundeskriminalamts, abgebildet, das die Zahlen der abgeschlossenen Ermittlungsverfahren veröffentlicht.
Im Jahr 2023 gab es in Deutschland 299 abgeschlossene Ermittlungsverfahren mit 406 betroffenen Personen des Menschenhandels zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung und 420 Tatverdächtigen.
Bei 127 betroffenen Personen erfolgte der Erstkontakt über das Internet wie z.B. über soziale Netzwerke, Anzeige Portale oder Messenger-Dienste und Dating-Apps.
89 betroffene Personen (20,9 %) zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung wurden durch die Loverboy-Methode zur Aufnahme der (Zwangs)-Prostitution gebracht.
Das Internet spielt bei der Kontaktaufnahme/ Anwerbung eine immer größere Rolle und steigt jährlich kontinuierlich an.
Da das Bundeslagebild Menschenhandel lediglich die Zahlen der abgeschlossenen Ermittlungsverfahren abbildet, ist die Aussagekraft des Lagebildes begrenzt. Fachleute und auch das Bundeskriminalamt (BKA) gehen von einem großen Dunkelfeld aus.